Einblicke in meine Arbeit als Buchautor und Herausgeber

Stadtführer Halle-Neustadt (2024)

Herausgeber, gemeinsam mit Anja Achsnig

Halle-Neustadt ist keine "Plattenbausiedlung", wie es sie zu Dutzenden im Osten der Bundesrepublik gibt. Es ist die größte in Deutschland jemals realisierte Planstadt. Es ist ein lebendiges Laboratorium für Stadtentwicklung und modernes Bauen. Halle-Neustadt ist eine Freiluftgalerie mit mehr als 120 Kunstwerken. Die vier Kilometer lange Brunnenkette, die die Keller trocken hält, sucht ebenso ihresgleichen wie die Zahl der Sportstätten oder das überquellende Stadtgrün. Diese und weitere bemerkenswerte Alleinstellungsmerkmale rechtfertigen es, diesem besonderen Stadtteil von Halle, der einst als "Chemiearbeiterstadt" international für Aufmerksamkeit sorgte, einen Stadtführer zu widmen.

 

Als der Mitteldeutsche Verlag 2021 mit der Buchidee an die GWG Halle-Neustadt herantrat, rannte er bei dem Wohnungsunternehmen wie auch bei Anja Achsnig und mir offene Türen ein. Waren wir alle doch von der Geschichte Halle-Neustadts, den damit verbundenen Geschichten und den Menschen, um die diese sich drehten, fasziniert.

 

Begonnen hatte die Geschichte des Stadtführers allerdings fast zwei Jahrzehnte früher: Die Internationale Bauausstellung (IBA) 2010 lenkte nach der Jahrtausendwende das Interesse von Menschen aus Nah und Fern auf die von Ideen des Bauhauses inspirierte einstige sozialistische Musterstadt. Weshalb der Mitteldeutsche Verlag sich bereits 2006, angeregt durch die damaligen Herausgeber Markus Bader und Daniel Herrmann und unterstützt durch die GWG erstmals einen Stadtführer in die Buchhandlungen brachte. Nachdem das kleine Bändchen restlos vergriffen war, sich auf dem Gebrauchtmarkt aber weiter großer Beliebtheit erfreute, plante der Verlag eine neue, aktualisierte Ausgabe. Leider sahen die Herausgeber sich aus beruflichen bzw. zeitlichen Gründen außerstande, diese Idee in die Tat umzusetzen.

 

Das Vorhaben geriet auch beim Verlag für einige Zeit aus dem Blick. Bis dessen Geschäftsführer Roman Pliske aufgrund eines anderen Buchprojektes mit der GWG und somit auch mit Anja Achsnig und mir ins Gespräch kam. Bei den ersten Planungen im Jahr 2021 kamen wir mit ihm zu dem überraschenden Schluss, dass es mit einer Aktualisierung der Erstausgabe nicht getan sein würde. Zu sehr hatte sich Halles größter Stadtteil in den mittlerweile vergangenen 15 Jahren gewandelt! Zudem wurden neue Ideen für die inhaltliche Gestaltung des Buches geboren, so zum Beispiel die Rubriken "Einmaliges", "Verschwundenes" und "Neuerbautes". Bis auf vier Texte, die leicht aktualisiert wurden, entstanden in der Folge sämtliche Beiträge von Grund auf neu. Dem von unseren Vorgängern gewählten Prinzip blieben wir dabei treu: Mehr als 20 Autorinnen und Autoren beleuchten "ihr" Halle-Neustadt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Wir selbst steuerten ebenfalls einige Texte und Fotos bei. Tourenvorschläge und praktische Hinweise durften natürlich nicht fehlen, Bilder in der neuen Ausgabe nicht mehr nur schwarzweiß, sondern farbig sein, das Format großzügiger. So entstand ein von Grund auf neuer Stadtführer, der auf seinen Vorgänger Bezug nimmt und pünktlich im 60. Jahr der Grundsteinlegung in die Buchläden kommt. Viel Spaß beim Lesen und Erleben!


Böllberger Geschichten - vom Leben am Mühlwerder (2022)

Konzept, Recherche und Redaktion

Böllberg hat nicht nur eine beeindruckende Geschichte. Das alte Mühlendorf, seit 1950 ein Stadtteil von Halle (Saale), hält unzählige spannende Geschichten bereit. Drei Olympiasieger und drei preisgekrönte Architekten erzählen ihre in diesem Buch. Eine Schriftstellerin gewährt Einblicke in den Ort, in dem sie aufwuchs und bis heute lebt. Ein Maler, ein Rockmusiker, ein Fotograf und ein Szenenbildner schildern ihr Eintauchen in diesen Mikrokosmos am Saaleufer. Der Reigen der Erzählenden reicht weiter von der Kleingärtnerin zum Pfarrer, von der Rentnerin zum Radrennbahn-Designer, vom Münzsammler zum Jurypräsidenten, von der Museumsdirektorin über den Stadtarchivar bis zum Aufsichtsratschef.

 

Ende 2017 erwarb die Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien (GWG) Halle-Neustadt ein Grundstück am Böllberger Mühlwerder. Das 4,5 Hektar große Areal lag seit vielen Jahren brach, war zu einem Nicht-Ort geworden, den kaum noch ein Hallenser wahrnahm. Deshalb beauftragte das Unternehmen mich, die Geschichte des Areals zu erforschen, bevor Architekten und Planer an Detailkonzepten des neuen Wohngebiets für mehrere Hundert Menschen zu arbeiten begannen. Meine Arbeit in Archiven ging mit zahlreichen Gesprächen mit Personen einher, die das Areal aus eigenem Erleben kannten und einst mit Leben erfüllt hatten, bevor es nach und nach in den Dornröschenschlaf verfiel.

 

Hinter fast jeder Tür, die sich dem GWG-Team und mir auftat, öffneten sich mit der Zeit immer weitere. Und irgendwann reifte bei allen Beteiligten der Gedanke, dass die so gesammelten Geschichten nicht nur für die Planungsteams und die GWG, sondern auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant sein könnten. In Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Verlag entstand  bis 2022 schließlich dieses Büchlein mit zahlreichen unveröffentlichten Bildern, spannenden Anekdoten und einem umfangreichen Faktenschatz. 36 Autorinnen und Autoren im Alter von 11 bis 87 Jahren entführen ihre Leser von Böllberg aus unter anderem in die Welt der Industriedenkmale und des Sports, der Flussschifffahrts- und Eisenbahngeschichte, der Freizeitwirtschaft und der Quartiersentwicklung - aber auch in die des Alltags gestern, heute und morgen. Ein kleines Bändchen, das Bände spricht über das facettenreiche Leben am Böllberger Mühlwerder - in das nun wieder Leben einzieht..

 

 

Referenzen aus meiner Arbeit als Dienstleister finden Sie unter Arbeitsfelder/ Public Relations.